030 855 20 80
Liebe Eltern – Wir erbitten weiterhin nur eine erwachsene Begleitperson pro Kind, möglichst ohne Geschwister.
Terminanfragen bitte nicht per Mail!
Die ambulante Operation findet nach entsprechender Vorbereitung in den OP-Räumen unserer Praxis statt.
Nehmen Sie sich vor der Operation ausreichend Zeit, um auf Fragen oder Ängste Ihres Kindes einzugehen, es ernst zu nehmen. Versuchen Sie Fragen wahrheitsgemäß und kindgerecht zu beantworten, ohne dabei Ängste zu verstärken oder diese hervorzurufen. Sollten Sie einmal selbst keine passende Antwort wissen oder etwas nicht richtig verstanden haben, sind wir Ihnen gern behilflich.
Bitte bringen Sie folgende Dinge zur Operation mit: Das gelbe, bzw. weiße Vorsorgeheft, ein Handtuch, etwas zum Frühstücken für Ihr Kind und sich selbst, Wäsche und evtl. Windeln zum Wechseln… und vergessen Sie nicht das Lieblingskuscheltier einzupacken.
Eine ambulante Operation bietet Ihrem Kind eine Reihe von Vorteilen und dies nicht nur aus medizinischer Sicht. Die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt, vor einer Trennung von den Eltern und der gewohnten Umgebung entfällt. Ihr Kind muss sich nicht dauernd auf neue Situationen und Gesichter einstellen, wie es bei einer stationären Behandlung zwangsläufig der Fall wäre. Es kennt den operierenden Arzt und das OP-Personal bereits aus den Voruntersuchungen.
Auch für Sie als Eltern ist die Situation mit weniger Belastung verbunden, da Sie Ihren Tagesablauf weitaus weniger stark anpassen müssen, als dies ein mehrtägiger Klinikaufenthalt mit sich bringen würde.
Aus medizinischer Sicht bietet die ambulante Operation Vorteile, da das Risiko einer Wundinfektion deutlich geringer ist als in einer Klinik und gefährliche Krankenhauskeime im ambulanten OP-Bereich nicht vorkommen.
Damit Sie und ihr Kind eine geplante Operation in Ruhe angehen können, werden wir Sie am Tag vor der Operation telefonisch über den genauen Zeitpunkt informieren und ggf. daran erinnern, dass Ihr Kind zur Vorbereitung der Narkose 6 Stunden vorher nichts mehr essen, aber bis zu 2 Stunden vor der OP noch eine kleine Menge klarer Flüssigkeit zu sich nehmen darf.
Zusammen mit Ihrem nüchternen Kind kommen Sie in die Praxis. Unsere Narkoseärztin wird Ihr Kind dann in einer Voruntersuchung begutachten. Sie brauchen sich dabei nicht von Ihrem Kind zu trennen und werden Ihr Kind bis in den Operationssaal begleiten. Dort können Sie auch während der Narkoseeinleitung bleiben und Ihrem Kind während der Einschlafphase zur Seite stehen.
Sie begleiten Ihr Kind bis zum Einschlafen und es wacht in Ihrer Anwesenheit wieder auf. Bei Eingriffen in örtlicher Betäubung leisten Sie ihm die gesamte Zeit Beistand. Ihre Wartezeit während der Operation können Sie in einem unserer Aufwachräume verbringen. Ihr noch schlafendes Kind wird zum Aufwachen zu Ihnen gebracht und wird in Ihrer Anwesenheit erwachen. Sie können dann Ihr Kind sogleich mit einem ersten, sicherlich ersehnten Getränk sowie einem Snack versorgen.
Wenn sich Ihr Kind ausreichend erholt hat (in der Regel nach ca. 2 Stunden), können Sie nach einer kurzen ärztlichen Untersuchung die Praxis verlassen und mit Ihrem Kind nach Hause fahren. Die folgenden Tage sollten ruhig gestaltet werden.
Im Rahmen des chirurgischen Aufklärungsgespräches wird Ihnen ein Anästhesie-Aufklärungsbogen ausgehändigt. Darin erfahren Sie wichtige Aspekte der Narkose, bzw. des Narkoseablaufes. Darüber hinaus wird der Gesundheitszustand Ihres Kindes erfragt. Dieser Fragebogen dient als Grundlage für das Aufklärungsgespräch mit der Narkoseärztin. Hierbei werden alle wichtigen Details sowie der Ablauf der Narkose nochmals dargestellt. Daraus resultierende Fragen werden ausführlich beantwortet.
Am Werktag vor der Operation erfahren Sie die erforderliche Ankunftszeit in unserer Praxis und die Nüchternzeiten. Bis 6 Stunden vor der Narkose darf noch eine leichte Mahlzeit gegessen werden und bis 2 Stunden vorher dürfen klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee, klarer Apfelsaft) getrunken werden. Kinder unter 1 Jahr dürfen zusätzlich bis 4 Stunden vor der Narkose gestillt werden oder Milch trinken.
Bitte teilen Sie uns mit, falls Ihr Kind aktuell krank ist.
Ca. 15-30 Minuten vor der Narkoseeinleitung bekommt Ihr Kind ein Vorbereitungs-Medikament, das schläfrig macht und entspannt. Ein Elternteil und ein Kuscheltier können im OP-Saal beim Einschlafen des Kindes dabei sein.
Die Allgemeinanästhesie kann auf zwei verschiedene Arten eingeleitet werden. Dabei atmet Ihr Kind entweder ein gasförmiges Narkosemittel über eine duftende Gesichtsmaske ein oder erhält ein Einschlafmittel, das über eine Vene gespritzt wird. Die Haut über der Einstichstelle wird zuvor durch ein Betäubungspflaster unempfindlich gemacht, damit der Einstich nicht schmerzhaft ist. Bei beiden Varianten erfolgt das Einschlafen sehr rasch. Bei kleineren Kindern wird die Narkose üblicherweise mit Maske eingeleitet, bei größeren über eine intravenöse Gabe des Einschlafmittels.
Für eine Operation wird in der Regel bei Kindern eine Allgemeinanästhesie (Narkose) durchgeführt. Sie wird entweder als Gas über die Atemwege via Maske zugeführt oder als Narkosemittel über eine Vene gespritzt. Bei dem schlafenden Kind wird, wann immer möglich, zusätzlich eine Regionalanästhesie (örtliche Betäubung) angelegt. Das Blockieren der Schmerzempfindung mit Lokalanästhetika erlaubt eine weniger tiefe Narkoseführung und bewirkt zudem eine 4-8 Stunden dauernde Schmerzfreiheit nach dem Eingriff. Routinemäßig angelegte Regionalanästhesie-Techniken sind ein Peniswurzelblock für die Circumcision (Vorhautbeschneidung), Wundrandinfiltrationen, z.B. für inguinal Hernien (Leistenbruch) oder Finger- und Fußblöcke.
Aufgrund des unreifen Hirns und den potentiellen Schädigungen durch Narkosemittel ist speziell für Säuglinge (Kinder unter einem Jahr) eine weniger tiefe Narkoseführung essentiell. Hier bieten wir zusätzlich zur Allgemeinanästhesie eine kaudale Periduralanästhesie (Kaudalanästhesie, Caudal-Block) für Eingriffe am Bauch, der Leiste sowie bei Hypospadien an. Meist ist es hierbei möglich die Spontanatmung des Kindes unbeeinträchtigt zu erhalten und so postoperative Atempausen zu vermeiden.
In Seitenlage wird beim schlafenden Kind das Lokalanästhetikum in den Raum vor der harten Rückenmarkshaut im Bereich des Kreuzbeines eingespritzt. Die Kaudalanästhesie ist weltweit das am häufigsten eingesetzte Regionalanästhesie-Verfahren bei Kindern. Sie ist einfach und problemlos anzulegen und Komplikationen treten äußerst selten auf. Selbstverständlich ist diese Methode auch für ältere Kinder möglich und wir bieten sie auf Wunsch der Eltern an.
Reine Regionalanästhesie-Techniken werden ausnahmsweise angewendet bei älteren kooperativen Kindern oder bei kleineren Wundversorgungen. Voraussetzung für die Regionalanästhesie ist, dass das Kind dies selbst auch will.
Während der Operation werden lebenswichtige Organfunktionen Ihres Kindes wie Atmung und Kreislauf klinisch überwacht. EKG, Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung, Kohlendioxid und das Narkosegas in der Atemluft, sämtliche Beatmungsparameter, und die Temperatur werden kontinuierlich gemessen und durch technische Überwachungsgeräte kontrolliert. Die Überwachungsstandards entsprechen denen einer Klinik. Selbstverständlich sind auch für Notfälle entsprechende apparative Ausrüstung und Medikamente vorhanden.
Ihr Kind wacht in Ihrem Beisein auf. Eine im Umgang mit Kindern erfahrene Schwester betreut sie in dieser Phase und führt die kontinuierliche Kontrolle von Sauerstoffsättigung und Puls durch. Im Allgemeinen wachen die Kinder entspannt und ohne Schmerzen auf, da bereits während der Operation eine postoperative Schmerztherapie eingeleitet wurde. Sollten aber doch einmal Schmerzen, Übelkeit oder Unruhezustände auftreten, können über die liegende Venenverweilkanüle entsprechende Medikamente gespritzt werden.
Trinken und Essen darf Ihr Kind, sobald es wach ist. In der Regel können Sie nach zwei bis drei Stunden die Praxis wieder verlassen.